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Geschrieben von volkmar am 08.01.2006 um 19:59:

Nachruf

Ein (subjektiver) Nachruf

Morgen ist es soweit: Tag 1 nach Pleasuredome. Mit der neuen Woche fängt in gewisser Weise auch diese neue Zeitrechnung an. Heute überwiegen noch die Erinnerungen an die letzte Nacht: alles noch ein letzes Mal bewußt erleben. Parkplatz suchen, durch den Eingang an den "Türstehern" vorbei, die Jacke aufhängen oder den Pullover an der Kaffeetheke abgeben. Tee und Kekse im Café. Durch die verschiedenen Räume gehen und nach Freunden Ausschau halten. House Potatoes mit Curry-Sauce. Ein, zwei Kickerspiele. Den vielen vertrauten Stücken zuhören, die so typisch für den Dome sind. Ein nicht ganz kühles Barre Bügel. Den unbekannten und doch so häufig im Dome gesehen Gesichtern begegnen, die man bestimmt häufiger gesehen hat als manchen Familienangehörigen, aber deren Namen man doch nicht kennt; darunter Menschen, die schon immer da waren - Pleasuredome-Urgesteine. Und immer wieder: Gespräche, Gespräche, den Tanzenden zuschauen, Gespräche, die Vorbeigehenden anschauen, Gespräche. Vielleicht gehts du auch noch mal tanzen, ein vorletztes, ein letztes Mal. Zu welchem Lied warst Du zuletzt auf der Tanzfläche?

Unweigerlich kommt, was kommen muß. Es wird leerer, der Morgen rückt immer näher. Es wird heftig spekuliert, wann und wie es wohl zum Ende kommt und was als letztes Lied gespielt wird. Du wartest, in Gruppen und irgendwie gemeinsam. Ein letzter Knaller, als Fabio und Gitta auf der kleinen Theke in der Disco tanzen und mit schallendem Applaus belohnt werden. Kurz darauf ist es soweit: die Dome-Belegschaft steigt auf die große Theke, Wunderkerzen funkeln, der DJ legt das letzte Lied auf. Viele liegen sich in den Armen, der Kloß in deinem Hals wird dicker, bei manchen fließen Tränen. Dann verstummt die Musik, alle sind noch versammelt, es wird geklatscht, gesungen, auf der Tanzfläche und drumherum gesessen.

Der gefürchtete Moment ist da. Bei einigen dauert es etwas, bis es bewußt wird, bis das Wasser in die Augen steigt. Freunde spenden Trost, nehmen in den Arm. Ungewißheit bei vielen, wie lange man nun noch bleiben kann. Du trinkst aus, drehst eine letzte Runde, alles schaust du dir genau an, prägst es dir ein. Ein letzter Blick auf einige Gesichter. Wer weiß, was oder wen du wiedersiehst? Verabschiedungen, Umarmungen, letztes Händedrücken, die Jacke wird vom Haken (oder aus dem Haufen darunter) genommen und angezogen. An den Verbliebenen der Belegschaft vorbei gehst du nach draußen, die Kälte und Dunkelheit umfängt dich, die Tür fällt hinter dir zu. Seltsam, der Schlag davon klingt heute endgültig, vorher hat man ihm nie große Aufmerksamkeit geschenkt. Dann ins Auto, Rückfahrt nach Diepholz, Lübbecke, Bünde, Osnabrück. Zu Hause ankommen, die verqualmten Klamotten ausziehen, Zähneputzen fällt aus wegen Bodennebel, ins Bett. Ein paar letzte Gedanken und Bilder ziehen vorbei. Schlafen. Wovon hast Du geträumt?

Und heute? Ein seltsames Gefühl macht sich breit, passend zum Wetter. Leere. Das letzte Mal habe ich so etwas nach meinem Abi-Ball gefühlt. Die Erinnerungen verblassen langsam, wie der kleine tintenblaue Stempel auf deiner Hand nach dem Duschen. Diffuse Sonntags-Melancholie. Vielleicht schaust du hier im Forum oder in der Galerie vorbei, ob schon Beiträge, Videos oder Bilder zu finden sind.

Wie lange hast du schon den Dome besucht? Bei mir sind es fast 13 Jahre. Im Sommer 1993 bin ich die 17 Kilometer von Alswede nach Oppenwehe mit Fahrrad gefahren, weil niemand mit Auto bei uns langfuhr, der einen mitnehmen konnte. Ein unglaublicher Reiz ging von diesem Laden aus. Das "Pleasure" wurde und wird es von den Älteren genannt; ein Ausdruck, der dem heutigen schlichten "Dome" gewichen ist (diese Bennenung führte bei Unwissenden oft zu Verwunderung - "Was willst du denn um diese Zeit in einem Dom?!"). Was haben sich nicht für Gerüchte um den Pleasuredome gerankt: Drogenhölle, satanistischer und okkulter Gruft-Treff, Biker-Schuppen, Bombenleger-Kaschemme. Dementsprechend ehrfürchtig hat man dann die (damals noch) schwarzen Hallen betreten, sich in eine dunkle Ecke gesetzt, etwas getrunken und dem Treiben erstmal zugeschaut. Wie und wann war dein erster Dome-Besuch?
Ruck-zuck war man infiziert und wollte so häufig wie möglich dort sein, der oft noch fremden und ein wenig seltsamen Musik zuhören, seine Freunde und auch neue Leute treffen. Nicht immer war das so einfach: der fehlende Führerschein oder das noch nicht vorhandene Gefährt, die Weigerung der Eltern, dich zu fahren, das Auto benutzen zu lassen oder ganz schlimm: Man läßt dich gar nicht gehen! Da haben sich viele von uns eine Menge Argumente anhören müssen: Alkohol, Drogen, Teufelsmusik, schlechter Umgang, zu wenig Schlaf, zu schlechte Schulleistungen oder das Totschlagargument "Wir sind deine Eltern, solange du deine Füße ..." bla, bla, bla. Irgendwie haben diese Widerstände den Reiz und Wunsch nur noch stärker gemacht. Und wir sind trotzdem immer wieder hingefahren.

Speziell im Zuammenhang mit der Oberstufe hat der Dome eine zentrale Rolle gespielt. Es war der Treffpunkt außerhalb des Schulzeit, speziell für die eher schwarz-, hart-, alternativ- und indie-angehauchten unter uns. Der Dome war fester Bestandteil des Lebens und der Kommunikation, galt als wirklich "in". Nicht umsonst ziert das alte Dome-Logo mit den Augen aus einem H.R.-Giger-Bild im Schriftzug mein Abi- und LK-T-Shirt. Ein Sponsoring von Landmaschinenhandel Wellpott oder Landkaufhaus Gosewehr wäre völlig inakzeptabel gewesen, Dome-Werbung adelte einen dagegen! Umso mehr kann ich die Tränen der jetzigen 12er und 13er von Söderblom, Wittekind und dem Rahdener Gymnasium nachvollziehen, die ihre verbleibende Oberstufen- und Abiturzeit ohne den Dome verbringen müssen, das muß wirklich bitter sein.

Der Dome prägt. Jeder, der den Dome über längere Zeit besucht hat, legte sich unweigerlich gewisse Verhaltensweisen und Eigenheiten zu. Sei es bei der Kleidungswahl, Getränkevorlieben, Musikgeschmack, das Sehen- und Gesehen-Werden-Spielchen - und dem Tanzstil! Beobachtet mal die Tanzfläche im Hyde Park, X/Kick, der Box oder des Ringlokschuppens, Dome-Tänzer erkennt man sofort. Selbst in der "Nachtschicht" in Bonn habe ich mal einen ehemaligen Domegänger so kennengelernt.
Musikalisch findet ebenso ein Kennen- und Lieben-Lernen-Prozeß statt. Die Jüngeren kommen hier oft in den Genuß von Stücken, die weit vor ihrer Geburt veröffentlicht wurden, die bei Ihnen das Interesse an Musik wecken, welche weit ab vom medienverordneten Mainstream liegt - ein positiver Anachronismus. Musikalische Schmalspurfahrer bekommen ihre Scheuklappen geöffnet und hören auch mal links und rechts des eigenen CD-Regals in Alben der Dome-Interpreten hinein.
Darüber hinaus ist allen wirklichen Dome-Besuchern noch eins gemeinsam (ich spreche hier nicht von verirrten Prollos, besoffenen Jungschützen oder sonnenbankverbrannten Kaspern): alle wollen einen entspannten, stressfreien, netten Abend verbringen und verhalten sich auch dementsprechend. Leben und leben lassen. Bemerkungen und ein kleines bischen lästern, klar, aber mehr nicht. Selbst wenn die Lebenshilfe mit ein paar Behinderten vorbeischaut, wird das zwar registriert, aber mehr auch nicht. Betritt man dann mal ein anderes Etablissement, holt einen oft der Kulturschock ein: Gerempel sondergleichen, keine Entschuldigungen für unabsichtliches Auf-den-Fuß-treten, ein "Was kuckst du misch an?!" nach 2 Sekunden Blick in ein unbekanntes Gesicht. Naja, das ist halt die gesellschaftliche Wirklichkeit, und umso schöner war es dann auch, mal wieder in Dome einzukehren.

Der Gang des Lebens bringt es nun mit sich, daß man sich früher oder später mal aus dem Altkreis Lübbecke verabschiedet, sei es für Zivil- oder Wehrdienst, Studium oder Beruf. Der Dome bildete dann bei einer Heimkehr eine konstante Größe: hier konnte man einfach auf blauen Dunst (welch ein Wortspiel ...) hinfahren, in den allermeisten Fällen traf man alte Bekannte und fühlte sich wieder daheim. Das Ganze gipfelte dann in den gerappelt vollen Abenden während der Sommerferien oder um Weihnachten, wenn die Lüftung völlig vergeblich gegen Schweiß, Rauch und Hitze der Besuchermassen ankämpfte.
Dort schloß sich dann der Kreis wieder: Treffen, Gespräche, sehen und gesehen werden, trinken, essen, kickern, tanzen, "Stairway" mit einer halbvollen Bügelflasche in der Hand lauschen. So wie immer. Gewisse Dinge ändern sich halt nicht. Der "Drill Sergeant" mit Glatze, Schnurrbart und Lederhose lehnt immer noch mit seiner Kaffeetasse am Geländer. Der strubbelige kleine Gruftie hat immer noch absolut kein Taktgefühl. Die üblichen Verdächtigen der schwarzen Fraktion stürmen zu den ersten Takten von "Einheitsschritt" die Tanzfläche, um als ihre eigene Karikatur den Text mitzusingen und zu tanzen. Jüngere sind auf den Sitzstufen links, älteres Publikum in der Kurve vor dem rechten Gang und an der kleinen Theke. Ah, und glücklicherweise ist die Hübsche mit dem fröhlichen Lachen auch wieder da, die man so gerne anschaut. "Einmal House Potatoes mit Curry-Sauce, bitte." Sind wohl noch Kekse im Café oder ein Platz in der Kneipe frei?

Bis heute morgen. Nun ist es vorbei. Aus. Und jetzt? Wohin? Was macht man am Dienstagabend? Wo trifft man all die altbekannten Menschen? Was nun?

Nun schmeißt mir die Shuffle-Funktion von Winamp "Everlong" von den Foo Fighters aus den Boxen, ich denke an die letzte Nacht und warte auf eure Antworten auf meine kleinen Fragen und die Schilderungen eurer Erinnerungen und Dome-Geschichten ...

Volkmar


Geschrieben von Kai am 08.01.2006 um 20:09:

Ich weiß garnicht was ich dazu sagen soll. Muss ich erst noch länger drüber nachdenken.

Hast du mal überlegt das an die Zeitung zu schicken ?

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Geschrieben von Slaytanic am 08.01.2006 um 20:19:

Klasse! Dem ist absolut nichts mehr hinzuzufügen. Ich glaube das geht hier jedem so.

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Keep on Moshing in the Right lane


Geschrieben von volkmar am 08.01.2006 um 20:23:

Moin Kai,

Zitat:
Original von Kai
Hast du mal überlegt das an die Zeitung zu schicken ?


noch nichts überlegt ... habe hier erstmal meine Gedanken und Stimmungen runtergeschrieben, die mir auf der Rückfahrt heute so durch den Kopf gingen.

Grüße,
Volkmar


Geschrieben von Erick am 08.01.2006 um 20:24:

Daumen hoch!

Der Text spricht mir aus der Seele.

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Lache und die Welt lacht mit dir. Weine und du weinst allein.
Oldboy


Geschrieben von Kai am 08.01.2006 um 20:26:

Sowas möchte ich in der Zeitung lesen. Also genau so. Nicht irgendwelche Texte von irgendwelchen Reportern, die überhaupt nicht wissen wie es im Dome wirklich ist und was der Dome für seinen Gästen bedeutet.

Ungekürzt,ungeändert.

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Geschrieben von volkmar am 08.01.2006 um 20:46:

Moin Erick,

Zitat:
Original von Erick
Der Text spricht mir aus der Seele.


danke, das ehrt mich. Freut mich, daß ich damit nicht alleine stehe.

Grüße,
Volkmar


Geschrieben von Kai am 08.01.2006 um 20:47:

stehst du ganz sicher nicht. ich war ganz schön beeindruckt, dass jemand anderes mit dem ich vermutlich nix zu tun hab den Dome genauso wahrnimmt wie ich.

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Geschrieben von Felix_Striegler am 08.01.2006 um 22:37:

bin zwar noch nich so lange "dome-gänger", aber ... man, der wind beißt in den augen,... es geht glaube ich allen im moment so ...

du hast zwar das rahdener gymnasium vergessen, darf ich aber trotzdem das als artikel mit in die schülerzeitung setzen?

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Unvorstellbar, welche Kultur man haben könnte, wenn man an Problemen arbeiten würde, statt an Bilanzen: Unsere Bücher hätten wirkliche Probleme, unsere Filme zeigten eine andere Welt, unsere Musik dürfte sich vom Ohrenschmaus emanzipieren!


Geschrieben von volkmar am 08.01.2006 um 23:25:

Moin Felix,

Zitat:
Original von Felix_Striegler
bin zwar noch nich so lange "dome-gänger", aber ... man, der wind beißt in den augen,... es geht glaube ich allen im moment so ...


mhmja, konnte mich dessen beim Schreiben auch nicht ganz erwehren ... :-/

Zitat:
du hast zwar das rahdener gymnasium vergessen, darf ich aber trotzdem das als artikel mit in die schülerzeitung setzen?


Oh, entschuldige, das geht mir irgendwie immer noch durch (hat zu meiner Schulzeit noch nicht existiert und die Rahdener bzw. noch weiter nördliche waren in Espelkamp). Den Text darfst du gerne verwenden, ich maile dir nochmal dazu.

Grüße,
Volkmar


Geschrieben von profikiller am 08.01.2006 um 23:31:

gut geschrieben volkmar smile
lotti

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no risk, no fun


Geschrieben von jd am 08.01.2006 um 23:44:

Hallo Volkmar,

schöne Worte für eine traurige Sache. Ich bin immer noch wie paralysiert von den Eindrücken und den Nachwirkungen des gestrigen Abends.


Geschrieben von Mattse am 09.01.2006 um 01:32:

Moin Volkmar,
habe den Text nun mehrmals gelesen und lange überlegt was man dazu sagen kann. Ich finde leider auch nicht mehr Worte als meine Vorredner. Einen tollen Text hast du da geschrieben!


Geschrieben von Neo69 am 09.01.2006 um 12:57:

ich bin zwar auch noch nicht so lange wie du dome-gänger (5-6 Jahre) aber ich fühle mich so als wenn ich ein Stück dort aufgewachsen bin, auch wenn ich über die ganzen Jahre nicht jede Woche da war (aber fast).

Wunderschönen Text, echt super!


Geschrieben von volkmar am 09.01.2006 um 16:03:

Moin Neo,

Zitat:
Original von Neo69
[...] auch wenn ich über die ganzen Jahre nicht jede Woche da war (aber fast).


öhm ... das fand ich allerdings recht schwierig, jede Woche da zu sein - bei den vielen und langen "$JAHRESZEIT-Pausen" ... verwirrt

Zitat:
Wunderschönen Text, echt super!


Danke, danke *rot-werd* ... wollte doch nur die Stimmung (von hoffentlich vielen) ausdrücken. Aber ihr dürft natürlich gerne auch von der Bewertungsfunktion Gebrauch machen Augenzwinkern

Ach ja: hat schon jemand ein paar Antworten zu den Fragen im Nachruf gesammelt? Oder eigene kleine Dome-Geschichten?

Grüße, Volkmar


Geschrieben von Andrea am 09.01.2006 um 17:37:

"Mein Dome"

Hmm, wow, super Text erstmal..was soll man da noch sagen..

Aber trotzdem möchte ich "kurz" beschreiben, was der Dome für mich so bedeutet hat.

Ich war wirklich noch super jung (vielleicht 12 oder 13) als ich das erste mal im Dome war..Der Grund war schlicht und einfach, das man wusste, das es dort am Eingang keine Passkontrolle gab und eine Freundin wohnte ganz in der Nähe. Der erste Eindruck war erschreckend, aber doch faszinierend. Damals beherrschte noch zum größten Teil die Gruftie-Fraktion den Laden.
Bald darauf war Konfi angesagt und klein Andrea durfe endlich "offiziel" raus in die große weite welt des kleinen Stemwede. An erster Stelle stand damals noch Schemme (schäm), doch nachdem wir in einen Herbstferien jeden Dienstag und Freitag das "pleasure" besucht hatten wurde der Dome zur Pflicht. Jeden Freitag um Punkt 9 Uhr standen wir vor der Tür.
Und auch als vor ca. 1 bis 2 Jahren die Zeiten langsam schlechter wurden, war es für uns wie eine Verpflichtung dem Dome treu zu bleiben und trotz sinkender Besucherzahlen immer wieder hinzufahren. Diese Atmosphäre konnte einem einfach kein anderer Laden wie das Kick, X oder auch Hyde Park liefern. Es ist einfach einzigartig. Und auch der kurze Anfahrtsweg war für uns Land-eier der reinste Luxus! *g*
Ja, man kann sagen, das ich im Dome "erwachsen" geworden bin. Hab meine ganze Jugend dort verbracht..und jetzt ist die noch nicht vorbei. Aber der Dome ist weg... Schwer zu begreifen. Dort habe ich vor über 4 Jahren meinen Freund kennen gelernt. Dort traf man Leute, die man sonst nie sah.Es entstanden Freundschaften, man hatte seinen Stammplatz, kannte die Bedienungen, und nirgendwo sonst gibt es so leckere Baguettes!!!

Jetzt ist es aus, aber zu Samstag möchte ich noch sagen, das es wirklich ein würdiger Abschluss war! Soviele Leute waren da. Naja..nun muss man sehen was man macht, aber die ganzen "Sommerpausen" hat man ja auch überstanden...und wer weiss, vielleicht gibt es ja bald eine Neueröffnung in Oppenwehe zu feiern. Ich hoffe,das ich dort dann viele Bekannte Gesichter sehe...

So, das war etwas länger ;-) Aber musste auch mal raus!
Liebe Grüße an alle Ewigen-Dome-Gänger, Bombenleger, Drogensüchtigen, Dealer und Nachts-friedhof-Besucher!!


Geschrieben von meta am 09.01.2006 um 20:36:

ich bin echt sprachlos; ich glaub das kann an dome-impressionen-expression nicht getoppt werden und zeigt mir, dass das bild, welches ich mir vom dome gemacht habe in so manch anderen augen exakt dasselbe ist smile
ich weiß auch nicht, ob ich es hätte so gut aufschreiben können, obwohl mir (abgesehen von ein paar details) dasselbe durch den kopf ging, nachdem ich das vorerst letzte mal die tür nach draußen geöffnet habe °_°

auch wenn ich lange nicht so lang, wie manch anderer hier schrieb, in den dome gegangen bin, war ich doch recht früh dort; zu meinem 14. Geb das erste mal, und dann nen halbes jahr später regelmäßig 2 jahre lang - bis dann seit sommer erstmal dicht war. in den zwei jahren war ich aus den von euch schon genannten gründen so oft es mir möglich war ( meist mind. 3 von 4 freitagen pro monat) dort.
zuerst lange zeit einfach nur um einen schönen gemütlichen wochenausklang zu genießen, und um dabei interessante leute v.a. beim tanzen zuzugucken.
//editDazu muss ich sagen, dass ich die erste zeit, also bestimmt ein jahr lang meiner auffassung tatsächlich der jüngste besucher war; dass mal wer aus der stufe über mir dahinkam, war einige zeit zu anfang schon sehr selten...//
mittlerweile musste ich an mir beobachten, dass es mir hauptsächlich beim tanzen, was ich am anfang ziemlich lange gar nicht tat, einfach zu voll auf der tanzfläche war - ich bin halt damit groß geworden, soviel platz zum tanzen zu haben wie ich möchte, bzw, wie man auch ziemlich oft im dome beobachten konnte - mit vll 10-15 leuten oder so, in einer kreisförmigen anordnung zu tanzen, wobei halt jeder genug platz hatte. der teufelskreis schließt sich nur genau an derselben stelle; um das vorraussetzen zu können, dürfen halt nicht so viele besucher da sein... was zwar eine mir sehr angenehme atmosphäre liefert, den dome andererseits nun aber in den ruin getrieben hat unglücklich
neben den dome-besuchzeiten, die hier schon genannt worden sind, ist meine dome-zeit zwar beträchtlich gering, aber dennoch fühle ich mich im recht, sagen zu können, dort zu einem gewissen teil aufgewachsen zu sein - bisher zumindest.


mfg hauke

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you'll never know pleasure ... until you've tasted pain





Geschrieben von volkmar am 09.01.2006 um 22:48:

Danke Hauke & Andrea für die schönen Schilderungen ... bitte mehr davon!
Andrea: Stammplatz, die bekannte Belegschaft, die Atmosphäre - genau an sowas denke ich beim Dome! (c:

*seufz*
Volkmar


Geschrieben von Mattse am 10.01.2006 um 00:54:

Ich bin mit 14 oder 15 das erste Mal im Dome gewesen. Habe also eine 6-Jährige Dome-Vergangenheit. War für mich immer recht einfach in den Dome zu kommen, eine ältere Schwester und ein älterer Bruder die beide ebenso häufig den Dome besucht haben machten es möglich. Ich will gar nicht dran denken wieviel Geld meine Geschwister und ich dort wohl gelassen haben, habe es aber gerade zum Schluss eher als Investition betrachtet...naja, erinnere mich gerne zurück an die früheren Zeiten, als es Freitag noch aus allen Nähten platzte und es am Samstag durchaus angenehm war wenn man mal keine 5 Minuten brauchte um von der Kneipe ins "Infield" zu kommen. Der Dome war echt die universelle Möglichkeit: In der Kneipe abhängen. Was spielen. In Ruhe Bier trinken. Pommes, House Potatoes, ein 6er Chicken Crossies mit Curry Sauce. Tanzen gehen. Oder anderen dabei zu schauen. (Sich be-)Trinken, mit was auch immer. Die Auswahl war ja dank der Cocktailbar so groß. Ein White Russian zum Schluss oder ein Lovely Bird zum Anfang. Vor einigen Jahren konnte man sich auch prima mal eine Zeitlang ins Kino setzen wenn Freunde sich verspäteten oder wenn mal weniger Bekannte da waren.
Im Sommer: Weizenbier im Biergarten. Lange her. Heute schmeckt mir Weizenbier überhaupt nicht. Irgendwann vor einigen Jahren im Dome mal zuviel von getrunken. Ein oder zwei Jahre später dann muhende Kühe neben dem Biergarten, werde ich auch nicht vergessen. Unvergessen bleibt auch das eingeschlage Beifahrerfenster und die dadurch geklaute Jacke. Da hatte ich gerade erst kurz den Führerschein. Vor zwei Jahren Buy One Get Two und der Dome hatte schon um 20 Uhr offen. Ist eine Spitzenidee gewesen, hat sich aber ja leider nicht durchgesetzt. Draußen wars auch noch hell, war sehr ungewohnt. Unvergessen auch letztes Jahr zwei Freitage hintereinander eine Verzehr-Karte gefunden. Eine hängt immer noch bei mir an der Pinnwand. Natürlich sind die 40€ komplett durchgeknipst. Das Kartensystem
hatte auch seine guten Seiten ;-)
2004: Im Abibuch steht bei meinem Namen leicht ironisch unter berufliche Zukunft: Zukünftiger Pächter des Domes. Eine richtige, verbindliche Berufswahl habe ich noch immer nicht gefällt, falls mir ein unerwarteter Geldsegen ins Haus fällt wisst ihr ja dann was ihr erwarten könnt...

"Abgewöhnt" wurde einem der Dome ja schon durch die langen Pausen. Der Entzug wurde versucht
- mit Diskotheken wie Forum, Hyde Park, Kamp, X und anderen zu realisieren. In den Dome konnte man immer fahren und konnte sich realtiv sicher sein: Bekannte sind da. Nun dauern die Absprachen wer sich wo trifft länger und viele Bekannte bleiben dabei buchstäblich auf der Strecke.
- Spieleabende von nun an bei irgendwem zu Hause, hatte man sich auch schon angewöhnt.
- Hier und da ein Kneipenbesuch in Bielefeld oder sonst wo stillt den Hunger nach der Teestube des Domes.

Aber von nun an muss man leider lernen die Abend aufzuteilen. Jetzt kann man nicht mehr alles gleichzeitig und auch noch direkt in der Heimat finden. Selten findet man ein ebenso gemütliches Plätzchen wie den Dome und hat man doch eins gefunden fehlt die Vergangenheit. Das Erlebte im Dome ist eben nicht zu ersetzen.


Geschrieben von Felix_Striegler am 10.01.2006 um 15:16:

der dome... irre, man muss nur ein wort sagen und schon hat mein ein gutes, wohliges gefühl. und das bei so einer kaschemme!
ich hab mich - und das kann ich von keinem anderen ort behaupten - so wohl gefühlt.
so viele gute erlebnisse erlebt, so viele interessante personen getroffen, so viele unbekannte cocktails getrunken, so viele baguettes mit curry-sauce gegessen, so unverhältnismäßig viele gute lieder gehört, so viele bewundernswerte lieder betanzt, so viele tänze beobachtet, so viele weizen, becks und barre geschlürft, so viele kickerspiele gewonnen, noch viel mehr verloren, so viele billardspiele, so viele dartspiele,....
ich vermisse den dome.
ich hab zwar erst relativ spät (anfang 16) mit der droge dome begonnen, seit dem aber exessiv genossen! man wird süchtig und es verändert einen. man eignet sich wirklich viele dinge an...
so völlig fremd fühlt sich jeder besuch eines anderem ladens an. überall wird wert auf große mengen alkohol und knappe tops gelegt. überall wird gepöbelt, randaliert und geprügelt. acht gegeben auf andere schon gar nicht!
ich habe noch nie einen rempler ohne sofortig folgendes "entschuldigung" oder gar eine schlägerei im dome erlebt.
Von so vielen hab ich schon von der zeit gehört, als fast jeder in den dome ging, undenk bar für mich. aus meiner gesamten stufe waren insgesamt vielleicht 15 schüler und schülerinnen mehr als 3 mal da und regelmäßig vielleicht 4, wenn es hochkommt... und jedes mal, wenn man versucht hat, wen mit in den dome zu "zerren": "ne, da sind doch eh nur gruftis und kiffer" ich frage mich, zu welcher gruppe sie mich dann zählten. die vielen vorurteile haben bei unserer schule viele davon abgehalten es zu versuchen.
eine szene, an die erinner ich mich noch ganz genau:

"willst du nicht ma mit in den dome kommen?"
"mmh, weiß nich"
"tanzfläche, cocktailbar, kicker, billard, dart und und und!"
"ja kul, das kann man ja mal probiern!"
"unten noch ne teestube...."
"was???? ne, also da geh ich nich hin, was soll denn son quark?"

ich hab es bis heute nicht verstanden, was daran schlecht oder gar abschreckend sein soll...

ich will wieder nach oppenwehe fahrn, mein auto neben dem boot parken ( von dem ich immer noch nich weiß, wem es gehört oder was das da zu suchen hat !?) die tür aufreißen und wieder einen netten abend dort verbringen, wo ich die für mich größte entwicklung durchmachen konnte...

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Unvorstellbar, welche Kultur man haben könnte, wenn man an Problemen arbeiten würde, statt an Bilanzen: Unsere Bücher hätten wirkliche Probleme, unsere Filme zeigten eine andere Welt, unsere Musik dürfte sich vom Ohrenschmaus emanzipieren!

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